Fragen zur MPU bei Drogenkonsum – was 2024 gefordert ist

MPU bei Drogenkonsum: Welche Fragen sind zu erwarten? Wie sollte man darauf antworten?

Personen, die aufgrund des Konsums illegaler Drogen eine MPU (Medizinisch Psychologische Untersuchung) durchlaufen müssen, sollten sich auf spezifische Fragen bezüglich der konsumierten oder bei ihnen gefundenen Drogen vorbereiten. Das ergibt sich natürlich.

Während der MPU wird der Psychologe typische Fragen aus diesem Bereich stellen, die sich an einem standardisierten Bewertungskatalog orientieren. Basierend auf diesem Katalog wird der Psychologe am Ende des Gutachtens eine Einschätzung abgeben.

In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten und am häufigsten gestellten Fragen zur MPU im Kontext von Drogenkonsum zusammen.

Drogenbezogene Fragen in der MPU

Bei der MPU für Drogenkonsumenten spielt es eine entscheidende Rolle, welche Drogen Sie zuvor konsumiert haben. Dies kann sich auf verschiedene Substanzen beziehen, wie Cannabis, Kokain oder andere illegale Drogen.

Ein gemeinsamer Nenner aller illegalen Drogen ist die Notwendigkeit der Abstinenz, also des drogenfreien Zustands. Ohne den Nachweis der Abstinenz ist es sinnlos, die MPU für Drogen anzutreten.

Daher ist es unerlässlich, ein Drogenscreening oder ein Abstinenzprogramm zu absolvieren.

In der MPU werden dazu entsprechende Fragen gestellt, auf die Sie korrekt antworten müssen.

Typische Fragen eines Psychologen in der MPU

  • Wie haben sich ihre drogenerfahrungen in ihrem leben entwickelt?

  • Wann haben sie zum ersten mal drogen konsumiert?

  • Wann war ihr letzter konsum?

  • Was motivierte sie zum verzicht auf drogen?

  • Welche gründe führten zum drogenverzicht?

  • Welche drogen haben sie konsumiert?

  • Gab es vorherige versuche, mit dem konsum aufzuhören?

Diese Fragen in einer Medizinisch Psychologischen Untersuchung zielen vor allem auf Ihr Konsumverhalten ab, also auf die Art und Weise Ihres Drogenkonsums. Jede MPU wegen Drogen wird darauf eingehen.

Der Psychologe wird sich dabei an einen speziellen MPU-Fragebogen zu Drogen halten. In den Begutachtungsrichtlinien für Fahreignung sind alle Kriterien definiert, die für das Bestehen der MPU notwendig sind.

Die MPU-Begutachtungsstellen erstellen daher eigene Fragenkataloge zu Drogen, die dem Gutachter vorliegen. Diese Fragen werden häufig in der Medizinisch Psychologischen Untersuchung gestellt, wobei der Psychologe sie in der Regel einfach abliest.

Die Fragen werden stets dem individuellen Fall angepasst.

Es gibt verschiedene Fragebögen:

  • Einen Fragebogen für Drogensucht/Drogenabhängigkeit (mit speziellen Fragen für Abhängige, wenn die Kriterien erfüllt sind)

  • Einen Fragebogen für allgemeinen Drogenkonsum (für alle Kunden, unabhängig vom Schweregrad des Konsums)

Einen aktuellen MPU Fragenkatalog für 2024 mit Fragen von namhaften Begutachtungsstellen (PIMA, DEKRA, AVUS, TÜV Nord, TÜV Süd, ABV) finden Sie HIER.

Vorbereitung auf MPU-Fragen zu Drogen

Viele Klienten bevorzugen es, die Fragen der MPU im Bereich Drogen im Voraus zu kennen. Dies dient als effektives Mittel zur Vorbereitung auf die MPU.

Dieser Ansatz ist durchaus sinnvoll. Wenn Sie bereits im Vorfeld mit den MPU-Fragen vertraut sind, können Sie dem MPU-Gespräch entspannter entgegentreten.

Zudem vermeiden Sie dadurch, sich unabsichtlich in Widersprüche zu verwickeln oder inkonsistente Antworten zu geben – beides häufige Gründe, um bei der Medizinisch Psychologischen Untersuchung durchzufallen!

MPU bei Cannabiskonsum, MPU bei Kokainkonsum, MPU wegen Drogenbesitzes – sind die Fragen immer gleich?

Die erfreuliche Nachricht ist, dass die MPU normalerweise einem festen Schema folgt, beginnend mit Ihrem spezifischen Delikt.

Dabei variiert das Delikt selbst – manche Klienten wurden verraten, andere müssen wegen Drogenbesitzes zur MPU, und wieder andere wurden im Straßenverkehr erwischt.

Eine gründliche Vorbereitung auf die MPU im Kontext von Drogen ist daher essenziell.

Die MPU macht grundsätzlich keinen Unterschied zwischen den verschiedenen illegalen Drogen. Bei der MPU für Kokain wird nicht von einem schwerwiegenderen Vergehen ausgegangen als bei der MPU für Cannabiskonsum. Ebenso wird der Drogenbesitz nicht als „geringeres“ Vergehen im Vergleich zum Konsum angesehen.

Entscheidend ist, dass Sie Stellung zu Ihrem Fehlverhalten nehmen und zeigen, dass Sie daraus gelernt haben.

Anpassungen bei MPU-Fragen zur Drogenprüfung im Jahr 2024

Die MPU im Jahr 2024 orientiert sich an den aktualisierten Begutachtungsrichtlinien zur Fahreignung.

In diesen Richtlinien wurden einige Änderungen vorgenommen, die vor allem die Anforderungen an das Abstinenzprogramm betreffen.

  • Neu ist, dass nun eine Abstinenzdauer von bis zu 15 Monaten gefordert werden kann.

    • Diese Anforderung basiert auf den Antworten zu den MPU-Fragen. Als Grundregel gilt: Je intensiver und länger der Drogenkonsum war, desto länger ist die geforderte Abstinenzzeit in 2024.

    • Je mehr Drogen konsumiert wurden, desto wahrscheinlicher ist eine verlängerte Abstinenzzeit.

  • Die Bedeutung einer gründlichen MPU-Vorbereitung steigt. Es gibt neue Vorgaben bezüglich der Dauer und des zeitlichen Abstands der Beratung zum MPU-Termin.

    • Die MPU-Vorbereitung muss mindestens sechs Monate vor dem MPU-Termin abgeschlossen sein. Auch hierzu werden MPU-spezifische Fragen gestellt.

Komplexe Fragen in der MPU

Einige Fragen der Gutachter können durchaus knifflig sein, insbesondere hinsichtlich der Zeiträume des Drogenkonsums oder der Drogenfreiheit in Ihrem Leben. Schnell können Widersprüche entstehen, besonders bei wiederholten Fragen nach Details oder genauen Zeitpunkten.

Widersprüche können zu Glaubwürdigkeitsproblemen führen.

Echte „Fangfragen“ im eigentlichen Sinne gibt es jedoch nicht. Die umlaufenden Gerüchte über die Fragen der Psychologen und Psychiater entsprechen nicht der Wahrheit.

Beispielhafte Fragen eines Medizinisch Psychologischen Gutachtens finden Sie beispielsweise in unserer Videoreihe „MPU Fragen Training“.

Aktualisierungen bei MPU-Fragen 2024

Im Rahmen des Medizinisch Psychologischen Gutachtens werden von der MPU-Psychologin im psychologischen Teil viele der bereits erwähnten Fragen zur Drogen-MPU gestellt.

Im Jahr 2023 gab es wichtige Neuerungen bezüglich der Cannabis-Legalisierung. Die aktuellen Begutachtungsrichtlinien zur Fahreignung (DGVT, 4. Auflage) umfassen nun ein spezielles Kapitel über „kontrollierten Konsum“. Dies bedeutet, dass theoretisch eine MPU auch ohne Nachweis der Abstinenz absolviert werden kann.

Die Anforderungen hierfür sind jedoch sehr streng. Bislang liegen uns noch keine konkreten Daten darüber vor, wie sich dies auf die Erfolgsquoten der MPU auswirkt.

Unterscheidung zwischen mündlichen und schriftlichen Fragen in der MPU

Kenntnisfragen sind ein unveränderlicher Teil der MPU.

In nahezu jeder MPU gibt es einen Fragebogen, der vorrangig Kenntnisfragen zu Drogen abdeckt. Diese Fragen werden stets auf dem neuesten Stand gehalten.

Beispiele hierfür sind in der MPU zum Thema Cannabiskonsum Fragen zum Abbau von Drogen im Körper. Es könnten Fragen wie „Was bedeuten die Werte THC und THC-COOH?“ oder „Wie wirkt Cannabis in Kombination mit anderen Drogen?“ gestellt werden.

Bei diesen MPU-Fragen und deren Beantwortung ist eine exakte Übereinstimmung essenziell. Dies demonstriert erneut Ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Drogen.

MPU-Fragen zu Drogenarten und deren Beantwortung

Bei einer MPU für Drogenkonsum wird in der Regel nach dem Konsum aller Drogen gefragt. Dies umfasst auch Drogen, deretwegen Sie nicht erwischt wurden, sowie legale Substanzen wie Alkohol.

Wenn Sie beispielsweise in der MPU angeben, einen hohen Alkoholkonsum zu haben, könnte dies zum Nichtbestehen der MPU führen. Zudem könnten Sie bei der nächsten Untersuchung zusätzliche Fragen zum Alkoholkonsum erhalten. Eine derartige Antwort könnte folglich kostspielige Konsequenzen haben.

Wichtige MPU-Fragen und -Antworten – Beispiel bei Drogenkonsum

Eine weitere häufige Frage in der MPU betrifft die Veränderung des Alkoholkonsums nach dem Verzicht auf Drogen.

Diese typische Frage zielt auf das Problem der Suchtverlagerung ab: Das Ersetzen einer Droge durch eine andere (zum Beispiel Ersatz von Cannabiskonsum durch verstärkten Alkoholkonsum).

Der Hintergrund dieser Frage ist, zu klären, ob eine echte Verhaltensänderung stattgefunden hat oder ob lediglich eine Verschiebung des Suchtverhaltens (von Cannabis zu Alkohol) erfolgt ist.

Diese Frage wird fast immer von der Gutachterin gestellt und hat schon vielen Kandidaten ein negatives MPU-Ergebnis eingebracht.

Kommt die Gutachterin zu dem Schluss, dass eine Suchtverlagerung vorliegt, ist das Nichtbestehen der MPU nahezu sicher.

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